Das Bild mag naheliegend sein, doch es ist umso treffender: Mit seinem zweiten Album "Der Junge, der rennt" tanzt Max Giesinger auf allen Kanälen. Das Album stieg in die Top 20 der deutschen Charts, bescherte ihm über den Sommer über 60 Festival-Shows und sorgt gegenwärtig dafür, dass auch seine grosse Deutschlandtour im Herbst mittlerweile nahezu ausverkauft ist. Flankiert wurden diese Ereignisse von der Über-Single &80 Millionen", die den 2. Platz der deutschen Singlecharts erklomm, Goldstatus erreichte und in einer eigens aufgenommenen, neuen Version zum inoffiziellen EM-Song der Herzen geriet.
Nun geht die Erfolgsgeschichte weiter, mit dem Release der zweiten Single "Wenn sie tanzt". Die in diesem unglaublich souverän perlenden Song erzählte Geschichte ist eine höchst persönliche für Max: Er beschreibt die wunderbare Möglichkeit, mittels Musik eine Ausflucht aus den Sorgen, Nöten und Zwängen des Alltags zu finden. So erging es eben auch seiner Mutter: alleinerziehend, parallel einen Job, den Haushalt und Max' Erziehung schmeissend – und abends, wenn sie einmal einen Moment innehalten konnte, hörte sie Max unheimlich gern dabei zu, wie er Songs auf der Gitarre spielte. Was für eine Leistung sie damals vollbrachte – gleichwohl eine Leistung, die in der heutigen Gesellschaft von zahllosen Müttern und Vätern erwartet wird – und wie Musik ihr dabei geholfen hat, das wurde Max erst viel später klar; und führte letztlich zum Thema dieses höchst berührenden Songs. Das "Tanzen" dient dabei als Metapher für die wunderbaren Nischen der Erholung, die Musik dem einzelnen im nie enden wollenden Trubel des Alltags bieten kann – und ist damit eine Erfahrung, die sicher jeder von uns schon einmal gemacht hat.
Max Giesinger (27) veröffentlicht sein zweites Album mit dem Titel "Der
Junge, der rennt" am 08.04.2016 bei BMG Rights Management. Nachdem Max
Giesinger sein erstes Album "Laufen Lernen" 2014 in Eigenregie veröffentlicht
hat, wurde er nun von BMG Rights Management unter Vertrag genommen. Als erste
Single wird im Februar der Titel "80 Millionen" als Vorbote zum neuen Album
erscheinen.
Schon immer hat Max Giesinger geahnt, dass in ihm ein Songwriter von hoher,
vor allem aber eigenständiger Qualität steckt, aber es braucht eben seine
Zeit, um zu finden, was das 'Eigene' überhaupt ist. Gerade, wenn man einen
Umweg genommen hat. Sicher war seine Erfahrung, die er als Finalist bei „The
Voice of Germany“ sammelte, eine wichtige – und wenn auch nur, „um
herauszufinden, welchen Weg in dieser Branche ich auf keinen Fall gehen
möchte“. Nach der grossen TV-Hysterie folgte nicht die große Ernüchterung.
Sondern vielmehr ein „Jetzt erst Recht“-Gefühl. Mit seinem Debüt-Album „Laufen
lernen“ setzte Max ganz auf die postmoderne Version des DIY-Gedankens – und
finanzierte das Album via Crowdfunding. Wie schon dieses Debüt einen
programmatischen Titel trug, so ist es nun auch mit seinem zweiten Album „Der
Junge, der rennt“.
Um aus seiner Komfortzone auszubrechen, verliess Giesinger rund um die
Produktion der Platte seine süddeutsche Heimat und zog in den Norden, nach
Hamburg, wo er nun mitten auf der Reeperbahn wohnt. „Der Junge, der rennt“ ist
damit nicht unbedingt das Album des An-, aber des Weiterkommens. Es ist damit
eine intime und intensive Momentaufnahme eines Künstlers, der bereits mit dem
zweiten Album sehr viel mehr über sich weiss und versteht, als viele Kollegen,
die auch beim vierten Album noch genau so klingen wie auf ihrem Debüt. Man
wird darauf einen Mittzwanziger entdecken, der mit grssßer Freude seine
gefundene künstlerische Stimme ausformuliert und in Songs kleidet, die in
ihrer dynamischen Vielschichtigkeit berühren, mitreissen und auch mal für einen
Moment nachdenklich stimmen. „Ich liebe es, viel unterwegs zu sein und kann
eigentlich auch nicht zu lang an einem Ort bleiben“, sagt Max Giesinger. Das
Unterwegssein als Leitmotiv, immer in Bewegung sein, bloß nicht stagnieren.
Das ist genau das, was Max Giesinger mit seinem zweiten Album getan hat.
Max Giesinger: Von steinigen Wegen zu California Dreamin’
Schon Kafka sagte einst: „Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.“ Für Max Giesinger war dies zunächst ein klassischer Musiker-Werdegang: Während viele Eltern ihre Kinder in die örtliche Musikschule schleifen, musste seine Mutti ihn vielmehr ermahnen, die Gitarre auch mal wieder aus der Hand zu nehmen und sich den Hausaufgaben zu widmen. Es folgten diverse Bandprojekte die zunehmend professioneller wurden, sowie zahlreiche Gigs in Jugendtreffs und kleineren Clubs. Bald darauf verschlägt es ihn nach Australien, wo er sich als Straßenmusiker über Wasser hält. 2011 folgt ein Wendepunkt, die Produzenten
der Talentshow „The Voice of Germany“ werden auf Max aufmerksam - trotz seiner anfänglichen Skepsis nimmt Giesinger teil und schafft es bis ins Finale.
Plötzlich schwimmt Max im Haifischbecken der Musikindustrie und bekommt Angebote von Managern und großen Labels - doch die vorgetrampelten Pfade des Popzirkus liegen ihm nicht. Auf die Show folgt die Bauchlandung, Max lernt
die Schattenseiten kennen. „Alle Ecken und Kanten wurden weggeschliffen, dabei sind sie es, die mich ausmachen.“, reflektiert er heute über diese düstere Phase seiner Laufbahn. Doch Max ist kein Typ, der nach dem TVHöhenflug
bis zur nächsten Staffel in der Versenkung verschwunden ist. Max ist Kämpfer und Stehaufmännchen, er entscheidet sich loszulassen und nimmt die Dinge fortan in die eigene Hand. Seine Fans geben ihm Recht, seine Shows im Alleingang sind überaus erfolgreich - Wille und Selbstvertrauen kehren zurück.
„Mit jedem Fall lernst du etwas dazu. Diese Fehler sind harte Lektionen, die man einfach wegstecken muss. “, so Max. Frei von allen Zwängen kann er sich nun wieder auf das Songwriting besinnen, dabei halten ihm seine Freunde und
Bandkollegen den Rücken frei. „Ich bin ein Typ der an die guten Werte im Menschen glaubt.“, meint der Singer-Songwriter über sich selbst. Diesem Credo folgend ist er eng mit seinen Bandkollegen zusammengerückt, die Bar des Bassisten in Mannheim ist zum Wohnzimmer geworden, auch das Management haben zwei gute Freunde übernommen.
„Lass alle Zweifel liegen, und mach dich auf den Weg, ich werde nicht
aufgeben, bis Du die Sonne siehst. Wenn du nicht mehr kannst, trag ich Dich
auf Händen und wir ziehen nach Kalifornien. “
(Matthias Ziegenhain) |